Villa Alstede/Nordrhein-Westfalen >Coesfeld

Kemenate

Wehrspeicher

Bei diesem Speicher handelt es sich um einen Wehrspeicher aus dem Jahre 1536. Erbaut auf einem damaligen Oberhof, der seit 1217 zum Äegidiikloster in Münster gehörte. Er wurde über die Jahrhunderte genutzt, um in ihm die fälligen Abgaben, in der Regel den sog. Zehnten, einzulagern. Der Zehnte war eine Form von Miet- und Pachtzahlungen. Dieser Zehnte wurde quasi zwischengelagert, bevor die Vorräte im Laufe des Jahres zum Kloster nach Münster verbracht wurden.

Kemenate: lt. Meyers Konversationslexikon, Eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens von 189o, ist eine Kemnate (Kemenate, Kemnat, vom mittellat. caminata, sc. Camera „Zimmer mit einem Kamin“), im Mittelalter das heizbare Zimmer einer Burg, später das einen solchen Raum enthaltene steinernde Wohnhaus, im Gegensatz zur eigentlichen Burg (palas); auch größeren Burgen gegenüber ein kleinerer Burgstall, befestigtes Wohnhaus. Solche Häuser wurden auch in Lehen gegeben, daher Kemnatlehen.

Diese Kemenate ist errichtet aus Baumberger Sandstein, massiv vom Keller bis zum First. Eines der wenigen Gebäude überhaupt, die den 3ojährigen Krieg von 1618 – 1648 unbeschadet überstanden haben. Im Keller befinden sich im Mauerwerk „Schießscharten“, um sich in schwierigen Zeiten gegen Plünderer und Marodeure wehren zu können. Das OG wurde genutzt als Sommer- oder Jagdsitz, mit einer offenen Feuerstelle, ausgestaltet im Renaissancestil.

Dieser Wehrspeicher hier auf dem Hof Schulze Hauling, Villa Alstede, ist gut erhalten. Auch wenn im Laufe der der Zeit Anker für Stabilitätssicherung eingezogen worden sind, die ein „Auswandern“ der Aussenwände zu verhindern wussten. So geschehen im späten 19.Jahrhundert, und nochmals zusätzlich in den 60zigern des 2O.Jahrhunderts. Ebenso wurde in den 6Ozigern das Dach komplett im alten Stil, d.h. Hohlziegel mit Strohdoggen, eingedeckt.

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